Gendergerechtigkeit ist ein fundamentales Menschenrecht und ein zentraler Meilenstein für eine gerechte, friedliche und nachhaltige Entwicklung. Trotz all der Bemühungen und auch Erfolge für mehr Gendergerechtigkeit ist in den letzten Jahren ein zunehmender gesellschaftlicher „Backlash“ zu verzeichnen. Rückschritte in der Gleichstellung der Geschlechter sind verbunden mit anti-feministischen und autoritären (politischen) Bewegungen. Teile des politischen Diskurses und der sozialen Medien transportieren patriarchale bis gewaltvolle Vorstellungen von Geschlechterrollen und Maskulinität sowie Frauen- und Queerfeindlichkeit. Alarmierend sind vor allem auch die Zahlen
Die Zukunftsdialoge Globales Lernen 2025 laden zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit Gendergerechtigkeit angesichts von Polykrise, autoritären Tendenzen und neuen Ungewissheiten ein. In einer Zeit mehrfacher Krisen suchen Menschen vor allem Stabilität und Orientierung in Ordnungen und Systemen, die bekannt sind. Die Binarität von Mann und Frau, traditionelle Rollenbilder und die damit verbundene Hierarchie zwischen Männern und Frauen geben vermeintlich Sicherheit, Gewissheit und Halt. Als Erklärung für die starke Verbreitung von Maskulinismus und eines globalen Antifeminismus greift dies wohl zu kurz. Vielmehr müssen die Zusammenhänge und Verbindungen von hegemonialen Männlichkeitsideologien, Autoritarismus, Frauenhass und Rassismus sowie das Festhalten an einer fossilen Lebensweise in den Blick genommen werden.
Diesen Radikalisierungstendenzen stellen wir gerechtigkeitsorientierte Alternativen wie sozialökologische Transformationen und feministische Utopien für eine demokratische Gesellschaft gegenüber. Die Zukunftsdialoge 2025 nehmen dabei auch Bezug auf die Globale Agenda 2030, im Besonderen auf die SDGs 4 (Inklusive, hochwertige Bildung) und SDG 5 (Gendergerechtigkeit). SDG 4 fokussiert nicht nur auf den Zugang von Frauen und Mädchen zu Bildung sowie das Empowerment von Frauen und Mädchen, sondern fordert eine gendersensible Gestaltung von Bildung und das Empowerment aller in Bezug auf Gendergerechtigkeit. Gendergerechtigkeit in einem umfassenden, inklusiven Sinn gilt international als wichtiger Hebel für die Weiterentwicklung von Gesellschaften in Richtung Nachhaltigkeit, Demokratie, Gewaltfreiheit und Frieden.