Blick ins Programm: Panels

Freitag, 14.11.2025, 16:30 – 18:30 Uhr

In vier Panels diskutieren wir mit Expert:innen über Strategien und solidarische Haltungen für Gendergerechtigkeit, über (feministische) Perspektiven für demokratische, inklusive Gesellschaftsgestaltung, über Scham als Herrschaftsinstrument. Und wir blicken auf die Zusammenhänge von Klima- und Gendergerechtigkeit, v. a. aus der Sicht indigener Gemeinschaften.

Panel 1: Patriarchat Macht Krise

Angesichts der aktuellen Krisen ist die Suche vieler Menschen nach Stabilität und Sicherheit und das Festhalten an bekannten Ordnungen verständlich. Autoritäre, rechte Bewegungen nutzen diese Krisen und Bedürfnisse, um ihre antidemokratische Strategie der Ungleichheit, Antifeminismus, patriarchales Denken und Militarismus zu propagieren. Die gesellschaftliche Konstruktion des „starken Mannes“ und der Wunsch nach einem Comeback des Patriarchats ist für Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt und soziale Beziehungen problematisch. In den letzten Jahren wird auch der Zusammenhang zwischen hegemonialer Männlichkeit, Autoritarismus und dem Festhalten an fossiler Energie und der Leugnung des Klimawandels diskutiert. Fossile Brennstoffe sind mehr als Industrie, sie sind auch mit einer kulturellen Symbolik verknüpft, die Stärke, Kontrolle und hegemoniale Männlichkeit verspricht. In diesem Panel wollen wir diese Zusammenhänge und Dynamiken genauer beleuchten, aber auch (feministische) Perspektiven als Alternativen von Gesellschafts- und Politikgestaltung diskutieren.

Panel 2: Scham als Herrschaftsinstrument

ÖGS Übersetzung vor Ort & Online

Tagtäglich erleben FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) Formen von Diskriminierung – subtil, strukturell, offen. Dennoch entsteht medialer und politischer Aufschrei oft erst dann, wenn Fälle so brutal oder Urteile so milde ausfallen, dass sie gesellschaftlich nicht mehr ignoriert werden können. Die alltägliche Diskriminierung bleibt meist unsichtbar, insbesondere dort, wo Mehrfachmarginalisierungen greifen. Scham fungiert dabei als politisches Instrument, das hegemoniale Strukturen/die ungleichen Machtverhältnisse aufrechterhält und/oder verstärkt.

In diesem Panel wollen wir uns dem Konzept der Scham aus interdisziplinärer Perspektive nähern – als gesellschaftliches Werkzeug, das Verhalten regelt, Stimmen zum Schweigen bringt und Betroffene unsichtbar macht. Wo Wissen fehlt, gedeihen Vorurteile, wird strukturelle Ungleichheit normalisiert und gesellschaftlicher Wandel ausgebremst. Bildungsräume – formelle wie informelle – können Orte der Selbstermächtigung sein, in denen marginalisierte Perspektiven sichtbar gemacht, Machtverhältnisse kritisch hinterfragt und Schammechanismen entlarvt werden können.

Panel 3: Gendergerecht in die digitale Zukunft?

Mehr Gendergerechtigkeit verspricht ein besseres Leben für alle und eine bessere Demokratie. Was bedeutet es aber, eine gendergerechte Gesellschaft zu gestalten? Wo gilt es anzusetzen?

In diesem Panel wollen wir die technologische Entwicklung und Digitalisierung aus gendergerechter Perspektive diskutieren und dabei den Blick auch auf Demokratie und Bildung richten. Der digitale Wandel zeigt, bei allen Fortschritten, alarmierende Ungleichheiten – diese betreffen nicht nur den Zugang zu Technologien. Mittlerweile ist klar, dass der Anstieg an digitaler Gewalt weltweit überproportional Frauen und die LGBTIQ+-Community trifft. Dies hat Auswirkungen auf deren gesellschaftliche und politische Teilhabe.

Panel 4: Climate Justice – an intersectional Perspective

In englischer Sprache

The Panel exposes the intersections of gender, social injustice, and Indigenous land struggles with climate change, showing why a decolonial approach is urgent. Drawing on fieldwork with Indigenous communities in Africa and Asia, it reveals how so-called “green” initiatives often reproduce colonial structures, dispossessing communities and stripping them of their rights. While all Indigenous peoples are targeted, Indigenous women face the heaviest burdens due to intersecting inequalities. Integrating feminist and decolonial perspectives, the talk argues that climate justice cannot be achieved without dismantling systemic oppression and fully recognizing Indigenous sovereignty and land rights as non-negotiable foundations for a just planet.

Scroll to Top