Blick ins Programm: Workshops

Samstag, 15.11.2025, 10:00 – 12:30 Uhr

Workshops Wien

WS 1: Von Vielfalt erzählen – Kinderliteratur als Zugang zu Gendergerechtigkeit

Kinderbücher prägen schon früh Vorstellungen von Rollenbildern, Diversität und Beziehungen. Sie können ein wirkungsvolles Medium sein, um Gendergerechtigkeit bereits in der Volksschule zu integrieren. Nach welchen Kriterien sollten Kinderbücher ausgewählt werden, um diversitätssensible und hochwertige sexualpädagogische Arbeit mit Schwerpunkt Gendergerechtigkeit zu ermöglichen? Der Workshop lädt zur kritischen Reflexion von Kinderbüchern und Materialien ein, die Gendergerechtigkeit stärken, sowie zum Austausch über praxisorientierte Kriterien für die Buchauswahl. In Kleingruppen lesen, vergleichen und analysieren die Teilnehmenden dieses Workshops Kinderbücher sowie ausgewählte Textproben aus der in Kooperation mit den Büchereien Wien entwickelten Themenbox Sexualpädagogik. Anhand von Beispielen aus den Bereichen Geschlechtsidentität, Sexualität, Aufklärung, Familie sowie Konsens und Gewaltprävention werden gemeinsam kontextsensible Kriterien für eine bewusste Buchauswahl für die Volksschule erarbeitet.

WS 2: ECOALITY – Klimagerechtigkeit X Geschlechtergerechtigkeit

Die Klimakrise betrifft uns alle – aber nicht alle gleich. Das EU-Projekt „Ecoality“ nähert sich Fragen an wie: Warum kann es keine Klimagerechtigkeit ohne Geschlechtergerechtigkeit geben? Was bedeutet Intersektionalität? Wofür steht Ökofeminismus? Im Rahmen des Projekts untersucht Südwind gemeinsam mit Jugendlichen und lokalen Behörden aus 10 europäischen Ländern die Zusammenhänge zwischen Geschlechter- und Klimagerechtigkeit. Es wurde ein umfangreicher Projektleitfaden mit vielen innovativen Methodenansätzen für die Bildungsarbeit (ab 14 J.) entwickelt. Der Workshop richtet sich an Interessierte und an Pädagog:innen der SEK II sowie in Jugendarbeit und Erwachsenenbildung.

WS 3: Reflexive Geschlechterpädagogik und –didaktik

Gender, Umwelt und Soziales (GUS-Schwerpunkt) ist seit über 20 Jahren ein fixer Bestandteil der Schulkultur der AHS Rahlgasse (Wien). In diesem Workshop (für Lehrkräfte der SEK I und SEK II) zeigt die AHS Rahlgasse, wie sie den Schwerpunkt reflexive Geschlechterpädagogik und -didaktik umsetzt und stellt dazu Unterrichtsmaterialien für alle Fächer vor. Im Fokus stehen folgende Fragen: Was steckt hinter „doing gender and diversity“? Was kann Schule als Institution hierfür schaffen und bieten? Welche Handlungsstrategien für den eigenen Unterricht und welche Konzepte können sich bewähren? Wie können Rollenzuschreibungen kontinuierlich hinterfragt und aufgebrochen werden? Der Workshop lädt zur praxisorientierten Anwendung von Methoden und Übungen ein, stellt eine Reihe an Materialien und Unterrichtsbeispielen vor, die direkt im eigenen Unterricht angewandt werden können.

WS 4: Sei (k)ein Mann! – Gendersensible Bubenarbeit

Wie können wir Buben in ihrer Entwicklung stärken, ohne sie in stereotype Rollenbilder zu drängen? Gemeinsam reflektieren wir gesellschaftliche Erwartungen an „Männlichkeit“, beleuchten Herausforderungen im pädagogischen Alltag und erarbeiten Methoden, die Buben in ihrer Vielfalt anerkennen und fördern. Ziel ist es, Pädagog:innen und Interessierten Werkzeuge an die Hand zu geben, um eine respektvolle, chancengerechte und ressourcenorientierte Arbeit mit Buben zu gestalten. Der Workshop vermittelt praxisnahe Ansätze gendersensibler Bubenarbeit für Lehrkräfte aller Schulstufen und Jugendarbeiter:innen.

WS 5: „…durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück!“ Mädchen*Bildung und Frauen*Studium

Nach einem Kurzvortrag zur Geschichte der Mädchenbildung geht der Workshop der Frage nach, wie Mädchen und Frauen* den Weg zu Bildung, Erkenntnis und damit zu Selbstbestimmung und Freiheit beschreiten können und wie das Geschlechterverhältnis durch feministisch-intersektionale Ansätze auch in der Schule verändert werden kann. Wie wurde das Recht auf höhere Bildung für Mädchen durchgesetzt? Welche Hürden mussten Frauen damals und müssen Frauen* heute überwinden? Was bedeutet Bildung heute für Frauen*? Kann das Bildungs- und damit verbundene Freiheitsversprechen eingelöst werden? Welche Rolle kann feministische Bildung spielen? Mit einem Blick auf Geschichte und Zukunft der Frauen*Bildung will der Workshop zur Stärkung von Pädagog:innen aus allen Bildungsbereichen beitragen.

WS 6: „So, dass es auch meine Mutter versteht…“: Digitalität, Geschlecht und Scham

Digitale Infrastrukturen sind heute nicht nur Kommunikationswege oder der Ort, an dem wir unser Katzenfutter bestellen. Sie sind vielmehr zu gesellschaftlichen Orten geworden, die gestaltet werden müssen. Dabei werden FLINTA* oft nur als inkompetente Störmomente wahrgenommen, die es zu bilden und in MINT-Fächer und IT-Jobs zu integrieren gilt. In diesem Workshop wollen wir daher schauen, was FLINTA* eventuell abhält, sich als Gestalter:innen des Digitalen zu verstehen, und welche Kompetenzen FLINTA* aufgrund sexistischer Sichtweisen auf Geschlecht abgesprochen werden. Wir wollen Wege zeigen, um aus der Defizit-Ecke rauszukommen, uns gemeinsam an feministische Punks im Internet wenden und eventuell eine eigene Cyber Grrrl* Gang gründen.

(* Grrrl Gang verweist hierbei nicht auf Mädchen, sondern den rebellischen Zusammenschluss von FLINTA*, der Begriff stammt aus der Punkszene.)

Workshops Graz

WS 1: Superheldin trifft Feenforscher. Geschlechterreflexive Zugänge in der Elementar- und Primarpädagogik erkunden

Ganz nach dem Motto „Kleine Menschen, große Vielfalt“ werden im Workshop Ansätze geschlechterreflexiver Pädagogik in der Elementar- und Primarpädagogik vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden reflektieren eigene Haltungen und Erfahrungen im pädagogischen Alltag und setzen sich mit Fragen zu Geschlechterrollen, Stereotypen und Vielfalt auseinander. Anschließend erkunden wir gemeinsam Materialien wie Spiele, Bücher, Methoden uvm., die Vielfalt sichtbar und thematisierbar machen und stereotype Geschlechterbilder hinterfragen. Durch das gemeinsame Entdecken und Erproben entstehen Impulse für die Gestaltung von geschlechterreflexiven Lern- und Entwicklungsräumen für die eigene Praxis.

WS 2: Diversity. Equality. Unity. Awareness Workshop für diskriminierungskritisches Denken

Was bedeutet es in unserer Gesellschaft Schwarz oder Person of Colour zu sein? Was bedeutet es trans, queer oder non binary zu sein? Wie wirken Diskriminierungen? Was kann ich als Person tun, die nicht betroffen ist? Wer genießt gesellschaftliche Privilegien und welche Aussagen und Handlungsweisen sind No Gos? Mit „Geschlechtervielfalt“ wird die Diversität von Geschlecht verstanden, die mehr als nur zwei Geschlechter „männlich“ und „weiblich“ umfasst. In Österreich sind verschiedene Geschlechtseintragungen möglich: weiblich, männlich, inter, divers, offen oder „keine Angabe“. Darüber hinaus bezeichnen Personen sich selbst als nicht-binär, genderqueer, bevorzugen die Verwendung von Neo-Pronomen (wie „xie“, „per“) oder keinen Pronomen (wie „sie“, „er“).

The Cake Escape, Kulturverein zur Förderung von Diversität und Gleichstellung, hat Awareness-Poster (für Ausstellungen und Bildungsarbeit) entwickelt. Die Poster wurden mit Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen erarbeitet, um einen Faktencheck zur Diskriminierung von marginalisierten Personen zu veranschaulichen. Der Workshop lädt ein, anhand dieser Poster, Wissen zu unterschiedlichen Wordings und Themen zu vertiefen, und bietet Raum für Selbstreflexion, Perspektivenwechsel, Austausch und Diskussion.

WS 3: Gendergerechtigkeit als Teil einer Just Transition (eines gerechten Wandels) in der Textilindustrie.

Wo wird Genderungerechtigkeit entlang der textilen Lieferkette besonders sichtbar und was braucht es für eine gerechten Wandel zu mehr Gendergerechtigkeit in der Textilindustrie? Die Modeindustrie mit ihren globalisierten Produktionsabläufen ist tief geprägt von Ungerechtigkeiten: Armutslöhne, Umweltzerstörung und fehlende Mitbestimmung sind Alltag. Das Projekt „Fashioning a Just Transition“, setzt sich für einen gerechten Wandel in der Textilindustrie ein, im Fokus steht Geschlechtergerechtigkeit. Im Workshop werden Stimmen von Arbeiter:innen der Textilindustrie für die Teilnehmer:innen in einer „living library“ erlebbar gemacht. Gemeinsam werden die wichtigsten Ansätze für einen Wandel der Textilindustrie diskutiert. Der Workshop richtet sich an Pädagog:innen und alle Interessierten.

Online Workshop

Connecting Worlds – Digital Global Citizenship Education für weltweite Begegnung von Jugendlichen

Wie können globale Themen digital und partizipativ umgesetzt und internationale Begegnungen im Unterricht ermöglicht werden? Basierend auf Erkenntnissen des Südwind-Kurses „Digital Global Citizenship Education“ zeigt dieser Workshop, wie gendergerechte, inklusive und diskriminierungssensible Bildungsarbeit im digitalen Raum gelingen kann. Lehrpersonen erhalten praxisnahe Impulse, Tools und Methoden, um die weltweite Zusammenarbeit unter Jugendlichen zu ermöglichen. Der Workshop richtet sich v.a. an Lehrkräfte der SEK I und SEK II.

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